Alles was du zum Thema Pitch Deck wissen solltest

1. Life is a Pitch

Was ist ein Pitch?

Ein Pitch ist eine Kurzpräsentation deiner Geschäftsidee für Investoren, um sie von deiner Idee zu überzeugen und Fremdkapital einsammeln zu können.

Die Grundlage dafür bildet das Pitch Deck, welches deine Geschäftsidee und deren Umsetzung auf wenigen Folien darstellt. Da das Pitch Deck der Zielgruppe einen kurzen überzeugenden Überblick vermitteln soll, folgt es dem KISS-Grundsatz „keep it short and simple“. Das heißt, die Präsentation soll kurz gefasst sein und muss den Kern der geplanten Geschäftstätigkeit auf den Punkt bringen. Nur auf diese Weise kann es gelingen, das Interesse von Investoren, Kunden, Partnern und Mitgründern an dem Konzept zu wecken und so zu weiteren Schritten führen.

2. Do’s & Dont’s

Tipps für den Pitch

Immer wieder kommt die Frage auf, wie viele Slides das perfekte
Pitch Deck haben sollte. Die Antwort ist einfach:
Es sollte kurz und knapp sein.

10-12 Slides reichen schon aus. Ein Pitch Deck soll nicht jedes kleine Detail aufzeigen, es vermittelt eine Leitlinie. Bei zu vielen Folien besteht die Gefahr, beim Springen den Überblick zu verlieren.

Das Gleiche gilt auch für den Inhalt. Es ist nicht wichtig, dass man alles, was man sagen möchte, auf den Slides festhält. Vor allem sollen die wichtigsten Key-Facts visualisiert werden. Alles andere kann man in den Anhang schreiben, auf Nachfrage beantworten oder nachliefern. Man sollte auch nicht Inhalte verarbeiten, die der Leser oder Zuhörer schon kennt. Man kann davon ausgehen, dass der Investor sich mit dem Startup und dem Kontext beschäftigt hat. Daher ist es wichtig, Neues und Entscheidendes auf die Folien zu bringen und sich nicht zu wiederholen. Inhalte, welche die Entscheidung nicht beeinflussen, sind ebenfalls unnötig.

It’s all about Focus – Focus – Focus – Focus – Focus – Focus – Focus – Focus!
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DO’S

1. Erzähle eine überzeugende und anregende Story über dein Vorhaben
2. Beschränke dich auf einen zentralen Punkt pro Slide
3. Bereite dich gut vor – der erste Eindruck zählt
4. Stelle jede an der Entwicklung der Idee beteiligte Person vor
5. Grafiken sagen oft mehr als Worte
6. Achte auf einen konsistenten Aufbau und ein klares Erscheinungsbild
7. Visualisiere die Daten
8. Nutze möglichst „echte” Bilder vom Produkt und vom Team

DONT’S

1. Vermeide viele Aufzählungen
2. Fokussiere dich nicht nur auf das Produkt, sondern auch auf das Warum
3. Vermeide Wiederholungen bei der Wortwahl
4. Beantworte nur die wichtigen Fragen im Pitch Deck
5. Schreibe nicht zu klein oder zu eng
6. Benutze nicht mehr Worte als nötig
7. Verwende nicht zu viele Schriftarten
8. Nutze nicht mehrere Icon Arten sondern lege dich auf eine fest

3. Pitch versus Pitch

Unterschied zwischen Versand & Live

Nun gibt es mehrere Möglichkeiten, sich einem Investor zu nähern.

Das kann über den direkten Kontakt und eine Vorstellung beim Investor vor Ort oder per Kaltakquise über das Internet geschehen. Bei letzterem wollen viele Investoren das Pitch Deck im Vorfeld sichten, bevor gegebenenfalls im zweiten Schritt ein Telefonat oder ein Treffen vereinbart wird. Häufig bekommen Investoren hunderte Pitch Decks pro Monat zugeschickt, was die Zeit für die Sichtung der einzelnen Pitch Decks und die Entscheidung des Investors, ob er mehr über das Startup wissen möchte, auf wenige Minuten reduziert. Wichtig ist, dass du beim digitalen Versand darauf achtest, dass die Folien ausführlicher sind als bei einem Live Pitch, so dass ein Investor, auch ohne Rückfragen stellen zu können und ohne mündliche Ergänzungen des Präsentierenden, das Konzept versteht. Das eingereichte Pitch Deck muss also selbsterklärend sein und alle möglichen Fragen des Investors beantworten. Dabei ist allerdings zu beachten, dass du nicht zu viel im Pitch Deck vermittelst, insbesondere in Bezug auf sensible Daten oder die „Secret Sauce“ deines Geschäftsmodells. In vielen Fällen wird bei einem Pitch Deck auf NDAs oder Vertraulichkeitsvereinbarungen verzichtet. Die Ergänzung und Erläuterung solcher Daten können zu einem späteren Zeitpunkt, z.B. Due Diligence, erfolgen.

4. Between the Lines

Relevanz von Storytelling

Das Storytelling ist eines der wichtigsten, aber auch eines der am meisten vernachlässigten Instrumente, um die Aufmerksamkeit, Interesse und emotionale Bindung der Investoren zu erreichen.

Eine überzeugende Story zeichnet sich durch Relevanz und das Hervorrufen von Emotionen aus. Das gelingt, wenn das Startup einen klaren Fokus darauf richtet, welches Problem es lösen will und welche Zielgruppe es adressiert. Ergänzt um ein Geschäftsmodell, ergibt sich daraus eine gute Story. Natürlich ist es ebenso wichtig, dass alle relevanten Informationen im Pitch Deck enthalten sind. Die erforderlichen Slides sollten dabei aber nicht nur als eine Art Checkliste gesehen werden, auf der man Slide für Slide abhakt. Als Hilfestellung solltest du die Präsentation in Handlungsstränge aufteilen und jeden Handlungsstrang als eine kleine Story betrachten. Dabei kannst du mit der Problemstellung anfangen und anschließend über das neue Produkt berichten, mit dem du das Problem lösen willst. Anschließend kannst du über die Wettbewerber, das Marketing, die Finanzen und das Team sprechen. Die Abfolge der Stories ist beliebig. Zusammengefasst bedeutet das, dass man sein Pitch Deck als eine Sequenz von Stories sehen sollte, welche durch Slides präsentiert werden.

5. Why, Why, Why

Kernfragen die man beantworten sollte

Am Ende eines Pitches sollten einem Investor die Antworten auf die folgenden Kernfragen klar sein: Warum, warum ihr und warum jetzt.

Warum

Zeige die Idee und das Business Model auf und wie diese zu den aktuellen und zukünftigen Markttrends passen und es sich somit lohnt zu investieren. Eine gute Idee zeichnet sich dadurch aus, das Potenzial und auch das langfristige Ziel zu haben, ein millionenschweres Unternehmen aufzubauen. Der Weg dorthin wird begleitet durch regelmäßiges Testen, ständiges Feedback und eine schrittweise Optimierung und Verbesserung der Idee.

Warum Ihr

Viele Investoren investieren weniger in die Idee, sondern viel mehr in das Team das hinter der Idee steckt. Zeige auf, dass ihr das richtige Team für die Lösung des Problems seid, welches du/ihr identifiziert habt. Stärke, Ehrgeiz und ein sich gegenseitig ergänzendes Team sollten die wesentlichen Merkmale sein.

Warum jetzt

Zeit kann das alles Entscheidende sein bei der Umsetzung einer Idee. Zeige auf, warum gerade jetzt der geeignete Zeitpunkt ist, das Problem zu lösen. Gehe dabei auf Zahlen ein, die dieses beweisen. Das kann z.B. in Form von Downloads, Kundenzahl, Kundenbindung sowie vielen weiteren Zahlenerfolgen.

6. Must Haves

Folien die man haben sollte

Bei der Erstellung eines Pitch Decks empfehlen wir die nachfolgende Folienstruktur. Je nach Anlass oder Zielgruppe kann diese natürlich variieren, einzelne Bereiche können gegebenenfalls weggelassen werden:

Bist du bereit deine erste Idee zu Verwirklichen oder mit deinem Unternehmen den nächsten Schritt zu gehen?